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Wie die meisten Linux-Distributionen bietet Debian GNU/Linux:
die Haupt-GNU-Anwendungen für Software-Entwicklung, Dateibearbeitung und Textverarbeitung, darunter gcc, g++, make, texinfo, Emacs, der Bash-Shell und viele aktualisierte Unix-Hilfsprogramme,
Perl, Python, Tcl/Tk sowie verschiedene zugehörige Programme, Module und Bibliotheken für diese,
TeX (LaTeX) und Lyx, dvips, Ghostscript,
das X-Window-System, das eine netzwerkbasierte grafische Benutzerschnittstelle für Linux bereitstellt, und unzählige X-Anwendungen, einschließlich der GNOME-, KDE- und Xfce-Desktop-Umgebungen,
ein komplettes Sortiment von Netzwerkanwendungen, mit Servern für Internet-Protokolle wie HTTP (WWW), FTP, NNTP (news), SMTP und POP (E-Mail) sowie DNS (Server für die Namensauflösung); relationale Datenbanken wie PostgreSQL, MySQL; außerdem Webbrowser, inklusive der verschiedenen Mozilla-Produkte.
eine vollständige Palette von Büroanwendungen, wie die Office-Programme von LibreOffice, Gnumeric und andere Tabellenverarbeitungsprogramme, WYSIWYG-Editoren und Kalender.
Mehr als 42304 Pakete, bestehend aus News-Servern und -Leseprogrammen, Sound-Unterstützung, FAX-Programmen, Datenbank- und Tabellen-Programmen, Bildverarbeitungsprogrammen, Kommunikations-, Netzwerk- und E-Mail-Programmen, Webservern sowie Amateurfunkprogrammen und vielem mehr sind in der Distribution enthalten. Weitere 696 Software-Sammlungen sind als Debian-Paket verfügbar, aber wegen Lizenzeinschränkungen gehören diese nicht zum offiziellen Teil von Debian.
Für jedes Paket finden Sie die Autoren des Programms in der Datei /usr/share/doc/PAKET/copyright, wobei PAKET durch den Paketnamen ersetzt werden muss.
Betreuer, die diese Software für das Debian GNU/Linux-System
paketiert haben, sind in der control-Datei (siehe Was ist eine Debian-control-Datei?,
Abschnitt 7.4) aufgelistet, die jedem Paket beiliegt. Das
Debian-Änderungsprotokoll (Changelog) in
/usr/share/doc/PAKET/changelog.Debian.gz
erwähnt diejenigen, die
ebenfalls an diesem Debian-Paket gearbeitet haben.
Eine vollständige Liste ist auf jedem Debian-Spiegelserver
in
der Datei indices/Maintainers zu finden. Diese Datei enthält die
Paketnamen sowie die Namen und E-Mail-Adressen der jeweiligen Betreuer.
Debians Paket-Website
fasst die Pakete in rund dreißig Gruppen (Sektionen) zusammen.
Wenn Sie auf Ihrem Debian-System Pakete bauen (erstellen) möchten, benötigen
Sie eine grundlegende Entwicklungsumgebung, inklusive einem C-/C++-Compiler und
einigen anderen essentiellen Paketen. Um diese Umgebung zu erstellen, müssen
Sie einfach nur das Paket build-essential
installieren. Dies ist
ein Meta- oder Platzhalter-Paket. Es steht für einen Satz von Paketen, die
die zum Bau eines Debian-Pakets benötigten Standard-Entwicklungswerkzeuge
beinhalten.
Gewisse Programmpakete lassen sich allerdings nur mit zusätzlicher Software
bauen, etwa Bibliotheks-Headern oder zusätzlichen Werkzeugen wie
autoconf
oder gettext
. Debian stellt viele dieser
Werkzeuge, die zum Bau von Software-Paketen benötigt werden, als Debian-Pakete
bereit.
Herauszufinden, welche Software genau benötigt wird, kann unter Umständen
schwierig sein, außer Sie möchten lediglich Debian-Pakete neu bauen. Dies
ist nämlich recht einfach, da offizielle Debian-Pakete eine Liste der
zusätzlichen Software enthalten müssen (zusätzlich zu den Paketen in
build-essential
), die zum Bau benötigt werden. Diese werden
Build-Dependencies (Bauabhängigkeiten) genannt. Um alle zum Bau
eines bestimmtes Quellpakets nötigen Pakete zu installieren und das Quellpaket
dann anschließend zu bauen, führen Sie einfach folgendes aus:
# apt-get build-dep foo # apt-get source --build foo
Beachten Sie: falls Sie die Linux-Kernel, die von Debian angeboten werden,
selbst bauen möchten, sollten Sie auch das kernel-package
-Paket
installieren. Weitere Details finden Sie unter Welche Werkzeuge zum Erzeugen eines
angepassten Kernels stellt Debian zur Verfügung?, Abschnitt 10.2.
Es existiert eine Auflistung von Paketen, die noch für Debian erstellt werden
sollen: die Liste der
Arbeit-bedürfenden und voraussichtlichen Pakete
.
Weitere Informationen über das Hinzufügen fehlender Software finden Sie unter Wie kann ich Debian-Mitglied/Debian-Entwickler werden?, Abschnitt 13.1.
Die Debian-Richtlinien verlangen, dass solche symbolischen Links (zu libfoo.so.x.y.z oder ähnlichen) in separaten Entwicklungspaketen gepackt werden. Diese Pakete werden üblicherweise »libfoo-dev« oder »libfooX-dev« (wenn das Bibliothekspaket libfooX heißt, X steht dabei für eine Zahl) genannt.
Es sind mehrere freie Implementierungen der Java-Technologie als Debian-Pakete verfügbar, die sowohl Java-Development-Kits (Entwicklungsumgebungen) wie auch Runtime-Environments (Laufzeitumgebungen) enthalten. Sie können damit unter Debian Java-Programme schreiben, auf Programmierfehler untersuchen und auch ausführen.
Um ein Java-Applet ausführen zu können, benötigen Sie einen Webbrowser mit der Fähigkeit, diese zu erkennen und auszuführen. Verschiedene in Debian verfügbare Webbrowser, wie Mozilla oder Konqueror, können mit einem Java-Plugin erweitert werden, welches es ermöglicht, Java-Applets auszuführen.
Weitere Informationen finden Sie in der Debian-Java-FAQ
.
Um zu überprüfen, ob Ihr System von Original-Debian-CDs installiert wurde, verwenden Sie den Befehl
lsb_release -a
Es wird der Name der Distribution (im Feld »Distributor ID«) sowie die Version des Systems (in den Feldern »Release« und »Codename«) angezeigt. Folgendes ist ein Beispiel von einem Debian-System:
$ lsb_release -a No LSB modules are available. Distributor ID: Debian Description: Debian GNU/Linux 7.4 (wheezy) Release: 7.4 Codename: wheezy
Sie können außerdem kontrollieren, ob die Datei /etc/debian_version existiert. Sie enthält nur eine einzelne Zeile mit der Versionsnummer der Veröffentlichung, wie sie in dem base-files-Paket definiert ist.
Benutzer sollten sich jedoch bewusst machen, dass ein Debian-System aus vielen Teilen besteht, jedes von ihnen kann aktualisiert werden, (meistens) unabhängig voneinander. Jede Debian-Veröffentlichung enthält streng definierte und unveränderbare Inhalte. Aktualisierungen sind separat verfügbar. Um eine kurze Ausgabe des Installationsstatus' eines Pakets foo zu bekommen, geben Sie dpkg --list foo ein. Eine ausführlichere Beschreibung erhalten Sie mit:
dpkg --status foo
Die Versionsnummern aller installierten Pakete können Sie sich anzeigen lassen mit:
dpkg -l
Beachten Sie, dass die Existenz des dpkg-Programms zwar die Installation von Debian-Paketen auf dem jeweiligen System ermöglicht, aber nachdem das Programm auf viele Betriebssysteme und Architekturen portiert wurde, kann aus dem Vorhandensein von dpkg nicht sicher gefolgert werden, dass es sich um ein Debian GNU/Linux-System handelt.
Debian GNU/Linux enthält Tastaturbelegungen (Keymaps) für fast zwei Dutzend Tastaturen und stellt im kbd-Paket Hilfsprogramme zum Installieren, Anschauen und Modifizieren dieser Tabellen bereit.
Bei der Installation wird der Benutzer gefragt, welche Tastatur er benutzen möchte.
Nahezu alle in Debian enthaltene Software unterstützt UTF-8 als Zeichensatz. Die alten Zeichensätze wie ISO-8859-1 oder ISO-8859-2 sind veraltet und sollten nicht mehr verwendet werden.
Momentan werden über die manpages-LANG-Pakete Handbuchseiten (manpages) in Deutsch, Spanisch, Französisch, Ungarisch, Italienisch, Japanisch, Koreanisch, Niederländisch, Polnisch, Portugiesisch, Russisch, Türkisch und Chinesisch bereitgestellt (wobei LANG dem 2-Zeichen ISO-Code des Landes entspricht). Um auf eine Handbuchseite in einer bestimmten Sprache zuzugreifen, muss der Benutzer die Umgebungsvariable »LC_MESSAGES« auf die entsprechende Sprache setzen.
Im Falle der deutschsprachigen Handbuchseiten muss LC_MESSAGES z.B. auf
»german« gesetzt werden. Das man
-Programm wird dann die
deutschen Handbuchseiten unter /usr/share/man/de/ suchen.
Dan J. Bernstein pflegte ursprünglich all seine Programme
unter einer
einschränkenden Lizenz zu vertreiben, die das Verteilen von modifizierten
Binärdateien nicht gestattete. Im November 2007 allerdings sagte Bernstein:
"[...] i have decided to put all of my future and [...] past software into
the public domain"; damit gab er all seine Software für die Allgemeinheit
frei. Die Bedingungen zur Verteilung seiner Software finden Sie in seiner
FAQ from
distributors
.
Als dies geschrieben wurde (03/2016), war ezmlm-idx
nur in
Experimental verfügbar (mlmmj
ist ähnlich und in Debian Jessie
enthalten). djbdns
ist nur in Sid (Unstable) verfügbar, Details
finden Sie in Fehler
#516394
und Fehler
#796118
; das Paket dbndns
enthält eine vergleichbare
Alternative. Die publicfile-Software ist immer noch freie
Software, ein publicfile-installer
-Paket ist im contrib-Bereich
des Debian-Archivs zu finden.
Weitere Software von Dan J. Bernstein (qmail
,
daemontools
, ucspi-tcp
) ist in Debian enthalten.
Debian enthält mit gnash
und swfdec
zwei freie
SWF-Movie-Player.
Google Earth ist auf Googles Website für GNU/Linux erhältlich; allerdings es
ist nicht nur nicht-freie Software, sondern darf darüber hinaus grundsätzlich
nicht von Dritten abgegeben werden. Das Paket googleearth-package
(aus dem contrib-Bereich) könnte jedoch bei der Nutzung dieser Software
hilfreich sein.
Es gibt zwei offene Protokolle, die für Voice over IP verwendet werden: SIP
und H.323. Beide sind in einer Vielzahl von Programmen in Debian main
implementiert. ekiga
ist einer der beliebtesten Clients.
Kaufen Sie eine, die funktioniert :)
Alternativ können Sie ndiswrapper
verwenden, um einen
Windows-Treiber in Ihrem Linux-System einzusetzen (falls Sie einen haben).
Weitere Informationen finden Sie auf der ndiswrapper-Seite im
Debian-Wiki
.
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Die Debian GNU/Linux-FAQ
Version 8.1ubuntu1, 2 January 2017