[ zurück ] [ Inhalt ] [ 1 ] [ 2 ] [ 3 ] [ 4 ] [ 5 ] [ 6 ] [ 7 ] [ 8 ] [ 9 ] [ 10 ] [ 11 ] [ 12 ] [ 13 ] [ 14 ] [ 15 ] [ 16 ] [ weiter ]
Debian legt Wert darauf, dass der Ablauf von Systemaktualisierungen in sich stimmig und sicher ist. Wir tun alles, um Ihnen Schwierigkeiten beim Upgrade auf eine neue Veröffentlichung zu ersparen. Falls für ein Paket wichtige Hinweise vorliegen, werden diese während des Upgrades ausgegeben und dem Benutzer häufig auch Lösungen für mögliche Probleme angeboten.
Es ist ratsam, sich die Veröffentlichungshinweise (Release Notes)
durchzulesen, welche Einzelheiten zu den jeweiligen Upgrades enthalten. Diese
sind auf allen Debian-CDs/DVDs/Blue-ray-Disks zu finden und auch im WWW unter
http://www.debian.org/releases/stable/releasenotes
verfügbar.
Man könnte sich einfach anonym per FTP an einem Debian-Spiegelserver anmelden,
die Verzeichnisse durchgehen, sich gewünschte Dateien herunterladen und dann
mit dpkg installieren. Seien Sie sich darüber im klaren, dass
dpkg
selbst bei laufenden Systemen das Upgrade auf der Stelle
einleiten wird. Manchmal ist es erforderlich, dass für ein geändertes Paket
eine aktuelle Version eines anderen Paketes installiert werden muss. In diesem
Falle wird die Installation fehlschlagen, bis/außer wenn das andere Paket
installiert ist.
Viele Leute finden diese Vorgehensweise viel zu zeitraubend, weil Debian sich so schnell entwickelt – üblicherweise werden jede Woche ein Dutzend oder mehr neue Pakete hochgeladen. Kurz vor einer neuen Hauptveröffentlichung ist diese Anzahl noch größer. Um mit dieser Lawine umgehen zu können, bevorzugen viele Leute eine automatisierte Methode. Zu diesem Zweck sind mehrere verschiedene Ansätze verfügbar:
aptitude
ist der empfohlene Paketmanager für Debian
GNU/Linux-Systeme und in aptitude,
Abschnitt 8.1.3 beschrieben.
Bevor aptitude
für ein Upgrade benutzt werden kann, muss die
/etc/apt/sources.list-Datei entsprechend angepasst werden. Wenn
Sie eine Aktualisierung auf die neueste stabile Debian-Version durchführen
möchten, sollten Sie wahrscheinlich eine Quelle wie die folgende benutzen:
http://ftp.de.debian.org/debian stable main contrib
ftp.us.debian.org (ein Spiegel-Server in den Vereinigten Staaten)
kann durch den Namen eines schnelleren Debian-Spiegels in Ihrer Nähe ersetzt
werden. Sie finden eine Liste der Spiegel-Server sowie weitere Informationen
auf http://www.debian.org/misc/README.mirrors
.
Oder Sie benutzen den Weiterleitungs-Service httpredir.debian.org, der die Aufgabe der Spiegelauswahl für Sie übernimmt. Dabei werden der geografische Standort des Benutzers und weitere Informationen verwendet, um den besten verfügbaren Spiegel auszuwählen, der die Dateien liefern kann. Um Gebrauch davon zu machen, verwenden Sie eine Paketquelle wie diese:
http://httpredir.debian.org/debian stable main contrib
Weitere Einzelheiten hierzu können Sie der Handbuchseite
sources.list(5)
entnehmen.
Zum Aktualisieren des Systems ist folgender Befehl auszuführen:
aptitude update
gefolgt von
aptitude full-upgrade
Beantworten Sie eventuelle Fragen, und das System wird aktualisiert.
Beachten Sie, dass aptitude
nicht das empfohlene Werkzeug für ein
Upgrade auf eine neue Debian GNU/Linux-Veröffentlichung ist. Verwenden Sie
stattdessen apt-get
. Sie sollten vor einem Upgrade auch die
Veröffentlichungshinweise
lesen. Diese beschreiben zum einen detailliert, wie das Upgrade erfolgen
sollte und nennen Punkte, mit denen Sie sich vor dem Upgrade befasst haben
sollten.
Details finden Sie in der Handbuchseite aptitude(8)
und in der
Datei /usr/share/aptitude/README
.
Eine Alternative zu aptitude
ist apt-get
, ein
APT-basiertes Befehlszeilenprogramm (beschrieben in APT, Abschnitt 8.1.2).
apt-get
, das APT-basierte Befehlszeilen-Werkzeug zur
Paketverwaltung, bietet einen einfachen und sicheren Weg zur Installation und
Aktualisierung von Paketen.
Um apt-get
zu benutzen, editieren Sie die Datei
/etc/apt/sources.list, genauso wie für aptitude, Abschnitt 9.1.1.
Führen Sie dann aus:
apt-get update
gefolgt von
apt-get dist-upgrade
Beantworten Sie eventuelle Fragen, und das System wird aktualisiert. Schauen
Sie auch auf die Handbuchseite apt-get(8)
oder in APT, Abschnitt 8.1.2.
Wenn Sie Pakete von CD/DVD/BD installieren möchten, können Sie
apt-cdrom
benutzen. Weitere Einzelheiten sind in den
Veröffentlichungshinweisen im Abschnitt »APT-Quellen für optische Medien
hinzufügen« zu finden.
Es ist zu beachten, dass die Pakete, nachdem sie heruntergeladen und
installiert wurden, immer noch in einem Verzeichnis unterhalb von /var
verbleiben. Um die Partition vor Überfüllung zu bewahren, sollten Sie daran
denken, solche Dateien mit apt-get clean oder apt-get
autoclean zu löschen, oder sie an einen anderen Ort verschieben (Tipp:
benutzen Sie hierfür apt-move
).
Dieses Perl-Skript und das dazugehörige (optionale) Verwaltungsprogramm namens
mirror-master
kann vom Benutzer angegebene Teile eines
Verzeichnisbaums in einer anonymen FTP-Sitzung von einem vorgegebenen Server
abrufen.
mirror
ist besonders dafür geeignet, große Mengen an Software
herunterzuladen. Nachdem zum ersten Mal Dateien von einem Server
heruntergeladen wurden, wird eine Datei namens .mirrorinfo auf dem
lokalen Rechner angelegt. Veränderungen im fernen Dateisystem werden
automatisch durch mirror
verfolgt; dabei wird diese Datei mit
einer ähnlichen Datei auf dem fernen System verglichen und nur geänderte
Dateien werden heruntergeladen.
Das Programm mirror
ist hauptsächlich dafür geeignet, lokale
Kopien von fernen Verzeichnisbäumen zu aktualisieren. Die abgerufenen Dateien
müssen keine Debian-Dateien sein. (Da mirror
ein Perl-Skript
ist, läuft es auch auf nicht-Unix-Systemen.) Obwohl es mit dem Programm
mirror
möglich ist, Dateien auszuschließen, deren Namen
benutzerdefinierte Zeichenketten enthalten, ist dieses Programm am
nützlichsten, wenn komplette Verzeichnisbäume heruntergeladen werden sollen
anstatt ausgewählter Pakete.
Nein. Pakete können direkt aktualisiert werden, sogar in laufenden Systemen. Debian verfügt über ein start-stop-daemon-Programm, das - falls notwendig - während eines Paket-Upgrades aufgerufen wird, um laufende Prozesse anzuhalten und wieder zu starten.
Nein. Diese Dateien können nach erfolgreicher Installation der Pakete wieder entfernt werden, z.B. mit aptitude clean.
Durch das Anhängen der Option --log=Dateiname wird
dpkg
veranlasst, ein Statusprotokoll zu erstellen, das alle
Änderungen am Installationsstatus und alle Paketoperationen auflistet. Es
protokolliert sowohl den Aufruf von dpkg
, z.B.
2005-12-30 18:10:33 install hello 1.3.18 2.1.1-4
als auch das Ergebnis, also z.B.
2005-12-30 18:10:35 status installed hello 2.1.1-4.
Wenn jeder Aufruf von dpkg
protokolliert werden soll, (auch falls
dieser über andere Programme wie aptitude
geschieht), kann
log /var/log/dpkg.log
zur /etc/dpkg/dpkg.cfg
-Datei hinzugefügt werden. Stellen Sie
sicher, dass die erstellte Protokolldatei regelmäßig rotiert wird. Wenn Sie
logrotate
benutzen, können Sie dies erreichen, indem Sie eine
Datei /etc/logrotate.d/dpkg
mit folgendem Inhalt erstellen:
/var/log/dpkg { missingok notifempty }
Weitere Details über das Protokollieren von dpkg
-Operationen
finden Sie auf der Handbuchseite dpkg(1)
.
aptitude
protokolliert beabsichtigte Installationen, Entfernungen
und Aktualisierungen in der Datei /var/log/aptitude
, wobei die
Ergebnissse dieser Aktivitäten nicht in dieser Datei aufgezeichnet
werden!
Eine andere Möglichkeit, Paketaktivitäten aufzuzeichnen besteht darin, die
Paketverwaltungs-Sitzung innerhalb des script(1)
-Programms laufen
zu lassen.
Ja. Sie können cron-apt
benutzen; dieses Werkzeug aktualisiert
über einen cron-Job regelmäßig das System. In der Standardeinstellung
aktualisiert es lediglich die Paketliste und lädt neue Pakete herunter,
installiert diese jedoch nicht.
Bei Testing- oder Unstable-Systemen wird von der automatischen Aktualisierung von Paketen abgeraten, da ein unerwartetes Verhalten oder Paketentfernungen auftreten können, ohne dass dies bemerkt würde.
Falls Sie mehr als einen Debian-Rechner in Ihrem Netzwerk haben, ist
apt-cacher
nützlich, um all Ihre Debian-Systeme aktuell zu
halten.
apt-cacher
reduziert die Bandbreiten-Anforderungen auf Seiten der
Debian-Spiegelserver, da »Packages«-, »Releases«- and »Sources«-Dateien
weniger häufig für Aktualisierungen angefordert werden und jede Datei immer
nur einmal heruntergeladen wird, unabhängig von den wirklichen Anfragen des
Proxys. apt-cacher
erstellt automatisch einen
Debian-HTTP-Spiegel, basierend auf den Anfragen, die durch den Proxy gehen.
Natürlich können Sie die gleichen Vorteile auch genießen, wenn Sie einen Standard-Caching-Proxy nutzen und alle Ihre Systeme so konfiguriert sind, diesen zu nutzen.
[ zurück ] [ Inhalt ] [ 1 ] [ 2 ] [ 3 ] [ 4 ] [ 5 ] [ 6 ] [ 7 ] [ 8 ] [ 9 ] [ 10 ] [ 11 ] [ 12 ] [ 13 ] [ 14 ] [ 15 ] [ 16 ] [ weiter ]
Die Debian GNU/Linux-FAQ
Version 8.1ubuntu1, 2 January 2017